Herzogin Meghan: Podcast sorgt für Kritik
Herzogin Meghan war es schon immer wichtig zu betonen, dass sie mehr sein wollte als die Frau an der Seite von Prinz Harry. Vor ihrer Beziehung mit dem Prinzen war sie ein durchaus bekannter Serienstar, führte einen Lifestyleblog und machte ein Praktikum an der US-Botschaft in Buenos Aires. Und auch danach setzte sie sich viel für humanitäre Zwecke ein.
Kritiker unterstellten ihr schnell, sie habe vor allem Harrys verstorbene Mutter Prinzessin Diana kopieren wollen, was in Anbetracht der Tatsache, dass Meghan sich schon zuvor sozial engagierte, eher unwahrscheinlich ist. Auch mit ihrem neuen Podcast "Archetypes" schlägt die Herzogin von Sussex wieder in diese Kerbe. Der Podcast wolle "die Labels, die Frauen gegeben werden, untersuchen, analysieren und zu Nichte machen". Ein großes Ziel, das Meghan sich dort gesetzt hat. Doch nun gibt es heftige Kritik an der Herzogin von Sussex. Hat sie etwa nach der ersten Folge schon versagt?
Abrechnung - "Warum tut sie das nicht?"
In einer langen Kolumne für den "Independent" nimmt Olivia Petter nun die erste Folge des Podcasts, die in dieser Woche erschien, Stück für Stück auseinander. Die Journalistin sagt, sie sei keine von Meghans Hatern, und trotzdem macht ihr Text deutlich, wie enttäuscht sie von der ersten "Archetypes"-Episode ist.
Petter wirft der Herzogin von Sussex vor, aus der großen Chance, die sie hatte, viel zu wenig gemacht zu haben. "Ich will nicht hören, wie Meghan über sich selbst redet. Denkt doch mal daran, was für Möglichkeiten sie haben muss", schreibt die Kolumnistin und spricht damit wohl aus, was sich ohnehin viele gedacht haben.
Denn die ersten Kritiken an Meghans Podcast widmeten sich genau diesem Thema: Die ehemalige Schauspielerin hat auch diese Plattform wieder hauptsächlich dafür genutzt, um sich selbst darzustellen. Petter findet deutliche Worte, um mit Meghan abzurechnen:
Sie hätte 'Archetypes' nutzen können, um die Führer der Welt dazu zu zwingen, darüber nachzudenken, welche Konsequenzen die Rücknahme von Roe v Wade hatte. Die Zunahme von Gewalt gegen Transfrauen in den USA. Die Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern. Periodenarmut. Häusliche Gewalt. Auf der Plattform, die sie hat - und die sicherlich hohe Anzahl an Hörern von 'Archetypes' - hätte Meghan die seltene Gelegenheit, wirkliche Veränderungen in der Gesellschaft zu bewerben. Warum tut sie das nicht?
Das dürften sich wohl viele fragen. Vor allem ihre Kritiker dürften sich nun noch einmal mehr darin bestätigt sehen, dass es Meghan eigentlich gar nicht darum geht, gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen und die Situation von Frauen im Allgemeinen zu verbessern, sondern wirklich nur um sie selbst. Hat das nun Konsequenzen?
Bekommt Meghan noch die Kurve?
In der britischen Presse, die Meghan ohnehin nicht sonderlich wohlgesonnen ist, fiel die erste Folge größtenteils durch. Während Fans der Herzogin, wie etwa ihr enger Vertrauter Omid Scobie, den Podcast mit großen Worten verteidigen ("Meghans Podcast beweist, dass sie ihre Stimme zurück hat"), gehen andere wesentlich härter mit ihr ins Gericht. "Meghans Podcast hat darin versagt, zu beeindrucken", schrieb etwa Kommentator Richard Eden in seinem wöchentlichen Newsletter und schlägt damit in eine ähnliche Kerbe wie seine Kollegin vom "Independent".
Ob es Meghan wohl gelingen wird, auch ihre Kritiker - und nicht nur ihre Fans - von ihrem Podcast zu überzeugen? Das wird wohl die Zukunft zeigen. Immerhin hat Meghan angekündigt, dass "Archetypes" etwa zwölf Episoden haben soll. Also noch jede Menge Zeit für die Herzogin, sich um die Themen zu kümmern, die Frauen auch heutzutage noch wirklich das Leben schwer machen - und vielleicht nicht immer nur von ihren eigenen Erfahrungen zu sprechen.
Verwendete Quelle: The Independent, Palace Confidential, yahoo.com