König Charles III. & Königin Camilla: Heikle Reise nach Kenia
Als König hat man die eine oder andere Auslandsreise zu erfüllen, somit stehen Charles III. (74) und seine Gattin Camilla (76) in den Startlöchern für ihren Besuch in Kenia. Eigentlich verbinden die britischen Royals eine enge Freundschaft mit dem afrikanischen Land, doch ihre diesjährige Reise soll einen anderen Hintergrund haben.
Der Präsident William Ruto soll den König und die Königin vom 31. Oktober bis zum 3. November eingeladen haben, da sein Volk Entschädigungen für brutale Kolonialverbrechen Großbritanniens von London und dem Buckingham-Palast fordert.
Laut des Fachmagazins "The Africa Report" ist der diesjährige Besuch der Royals umso wichtiger, denn Kenia feiert noch im Dezember den 60. Jahrestag seiner Unabhängigkeit.
Auf den Spuren des brutalen Kolonialismus
Nicht nur aufgrund von Queen Elizabeth II. (†96) soll Charles' und Camillas Besuch "hochsymbolisch" sein. Im Jahr 1952 wurde die verstorbene Monarchin in Kenia über Nacht zur Königin, als ihr Vater König George (†56) in Großbritannien verstarb. Doch das wird wohl während ihrer Reise nicht weiter thematisiert, sondern vielmehr die Forderungen Kenias.
Jede Aussage wird vom Monarchen sorgsam abgewogen und von den ehemals Kolonisierten genauestens geprüft,
berichtete das Fachmagazin. Bereits während Elizabeths Aufenthalt in Kenia gab es Aufstände in der ostafrikanischen Kolonie. Die Freiheitskämpfer lehnten sich gegen die englische Verwaltung und weißen Siedler aus Großbritannien auf. Das Land des Monarchen hatte damals eine klare Reaktion auf den Widerstand: Rund 10.000 Freiheitskämpfer sollen damals von britischen Soldaten getötet und rund 90.000 gefoltert und verstümmelt worden sein.
Die Kolonialregierung behandelte Afrikaner wie Sklaven. Irgendwann fragten sie sich, warum sie in ihrer eigenen Heimat so mit sich umgehen lassen sollten,
erinnerte sich ein Veteran gegenüber BBC und zeigt damit auf, wie wichtig Kenia bis heute die Entschädigungen für die brutalen Kolonialverbrechen sind.
Ich hoffe, dass man König Charles daran erinnert, dass die englische Regierung Kenia eine Entschuldigung schuldet,
meint der einstige Freiheitskämpfer Koigi Wamwere. Trotz der schwierigen Vergangenheit besteht Hoffnung auf ein versöhnliches Gespräch, denn die Verbindung zum britischen Königshaus ist nicht nur negativ geprägt.
Wir werden die herzliche Beziehung vermissen, die sie zu Kenia pflegte,
sagte Kenias Präsident unter anderem nach dem Tod der Queen im vergangenen Jahr.
Verwendete Quellen: The Africa Report, Kölner Stadt-Anzeiger