Marius Borg Hoiby: Eine Katastrophe mit Ansage
Es war eine Katastrophe mit Ansage. Wie ein Blitz, der jäh einschlägt – aber nicht aus heiterem Himmel kommt. Als Marius Borg Høiby (27) am 4. August wegen Körperverletzung verhaftet wurde, war seine Mutter Mette-Marit (51) schockiert. Wie alle Norweger. Doch im Gegensatz zum Volk hatte sie die dunklen Wolken kommen sehen.
Denn Marius ist kein gefallener Engel, der an einem Tag in die Hölle rauschte. Er beschritt seinen fatalen Weg vor langer Zeit – und wie es scheint, mit einem verqueren Stolz. Anfangs wirkte Marius’ Absturz wie ein Kontrollverlust. Mettes Sohn attackierte eine junge Frau in ihrer Wohnung. Das ist zweifellos ein Verbrechen. Doch vielleicht war es ja ein krankhafter Aussetzer? So stellte es Marius in einer öffentlichen Entschuldigung dar. Dann aber meldeten sich zwei Ex-Freundinnen zu Wort, die betonten: Marius’ Gewaltproblem sei chronisch.
Nicht ahnungslos - warum hat Mette-Marit nicht reagiert?
Auch sein Drogenmissbrauch, den er selbst einräumte, ist seit spätestens 2017 aktenkundig. Damals ertappte ihn die Polizei mit Kokain. Im Ausland soll der junge Mann einen Diplomatenausweis gezückt haben, wenn die Behörden ihn kontrollierten. Die „Bild“ hat einen Insider aufgetrieben, der behauptet: Marius habe auf Gut Skaugum Drogenpartys gefeiert, praktisch Tür an Tür mit seiner Mutter. Derselbe Bekannte gab Fotos weiter, auf denen sich Mettes Sohn frech als Gangster inszeniert. Ein T-Shirt trägt die Aufschrift: „Sch... auf das Königreich!“
Dass die Royals nicht ahnungslos waren, räumte kein Geringerer als Kronprinz Haakon (51), Mette-Marits Ehemann, ein: „Wir haben von einigen dieser Probleme gewusst.“ Warum hat Mette dann nicht reagiert? Vermutlich kämpfte sie durchaus um Marius’ Seele – im Privaten. Doch wie soll man einen Menschen retten, der das Kaputtsein zelebriert? Mettes Fehler war, dass sie ihren Sohn blind liebte. Wer will da den ersten Stein werfen?
Dieser Artikel erschien zuerst in der Print-Ausgabe der "Woche der Frau".