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Coenzym Q10: Das Energiebündel
Das Coenzym Q10 ist ein vitaminähnlicher Stoff, der je nach Molekülstruktur auch Ubiquinol oder Ubiquinon genannt wird. Der Name ist übrigens Programm: "ubique" ist lateinisch und bedeutet "überall" und Ubiquinol und Ubiquinon kommen praktisch überall, in jeder einzelnen Zelle unseres Körpers vor. Dort werden sie für die "Treibstoffproduktion" in den Mitochondrien, also den Zellkraftwerken, gebraucht. Sie spielen deshalb eine gewichtige Rolle bei der Versorgung von Organen, die stark von Energie abhängig sind, wie etwa Herz, Leber, Nieren, Muskeln, dem Immunsystem, aber eben auch unserer Haut. Bis zu 95 Prozent unserer Zell-Energie wird übrigens mithilfe von Q10 erzeugt. Unser Körper kann das Coenzym zwar im Gegensatz zu den meisten anderen Vitamin selbst bilden, im Laufe der Zeit nimmt jedoch der Gehalt des Power-Stoffs im Körper rapide ab.
Welche Wirkung hat der Wirkstoff auf die Haut?
An Hautzell-Modellen konnten Wissenschaftler gerade Erstaunliches nachweisen: Entzieht man Hautzellen Q10, altern diese quasi im Zeitraffer-Tempo. Sie sterben dann zwar nicht, verlieren aber die Fähigkeit sich zu teilen – die Grundvoraussetzung für Leben und Wachstum. Experten sprechen dann von sogenannten seneszenten Zellen, die umgangssprachlich auch als "Zombie"-Zellen bezeichnet werden. Dass das in doppelter Hinsicht fatal ist, weiß Dr. Julia Weise von Beiersdorf: "Seneszente Zellen stellen nicht nur die Teilung ein, sie schütten sogar entzündliche Botenstoffe aus, die sich auch auf die umgebenden Zellen und das Gewebe negativ auswirken können."
Die gute Nachricht: Durch Zugabe von Q10 in einer Creme lassen sich die Q10-Reservoirs wieder auffüllen und Zellen so biologisch verjüngen. Doch nicht nur auf Fältchen und andere Zeichen des Alterns haben Formeln mit dem Superfood für den Teint deutlichen Einfluss. Q10 sorgt in den Hautzellen auch dafür, dass kollagenabbauende Enzyme, die sogenannten Matrix-Metalloproteasen, weniger Schaden anrichten und Kollagen sowie Elastin im Bindegewebe wieder vermehrt produziert werden können. Cremes mit Q10 bilden somit eine gute Basis für eine länger glattere, straffere Haut voller Elastizität und Strahlkraft.
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Folsäure: Der Zellschützer
Wohl fast alle Frauen mit Kinderwunsch kennen Folsäure, da sie die Chance auf eine Schwangerschaft erhöht und die gesunde Entwicklung des frühen Embryos fördert. Folsäure gehört zur Gruppe der wichtigen B-Vitamine, es wird auch als Vitamin B9, Vitamin B11 oder Vitamin M bezeichnet. Es ist an der Neubildung von Zellen, der Zellteilung und zahlreichen Wachstumsprozessen beteiligt und schützt außerdem die Funktion unseres Erbguts (DNA). Damit ist es sehr relevant für den Körper und besonders auch für die Haut, gerade bei Schädigungen durch UV-Strahlung. Doch in der Kosmetik ist dieser Stoff noch eher unbekannt. Dabei hat er das Zeug zu einem echten Anti-Aging-Star.
Welche Wirkung hat der Wirkstoff auf die Haut?
Insbesondere in Kombination mit Kreatin zeigte sich Folsäure in verschiedenen wissenschaftlichen Studien als gut wirksam gegen verschiedene Hautalterungserscheinungen. "Durch die Kombination dieser beiden Wirkstoffe konnte im Labor nachgewiesen werden, dass die Hautzellregeneration gestärkt, die Hautzellen vor UV-induzierten DNA-Schäden geschützt und die Kollagenproduktion sowie -dichte gesteigert werden", so Dr. Thomas Blatt, Alternsforscher bei Beiersdorf.
All dies kann dazu führen, dass Formeln mit dem Wirkstoff Folsäure die Haut straffer wirken lassen und Falten gemildert erscheinen. Folsäure kann damit sowohl über die Nahrung als auch über die Haut für Gesundheit und Schönheit sorgen. Apropos Ernährung: Viel Folsäure steckt in grünen Gemüsen wie Spinat, Grünkohl, Rosenkohl, Porree, Spargel und Brokkoli, aber auch in Weizenkeimen, Haferflocken sowie in Rinderleber.
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Retinol/Bakuchiol: Der Erneuerer
Retinol ist ein fettlösliches Vitamin und gehört zur Gruppe der A-Vitamine. Synthetisch hergestellt wird es seit den 1970er-Jahren als äußerst effektiver Wirkstoff gegen Falten eingesetzt und gilt unter vielen Experten als Goldstandard, also als unübertroffener Wirkstoff in Sachen Anti-Aging. Seine Schattenseite: "Selbst bei langsamem Einschleichen und moderater Anwendung kann er die Haut reizen, zu Trockenheit und stärkeren Rötungen, dem sogenannte Retinol Burn, führen", erklärt Dr. Dorothea Schweiger, Haut-Expertin bei Beiersdorf. So wirksam er also ist – manche Häute vertragen ihn einfach nicht. Eine sanfte, aber dennoch wirksame Alternative dazu ist Bakuchiol. Der Wirkstoff wird aus den Samen der indischen Babchi-Pflanze gewonnen und kommt in der indischen und Traditionellen Chinesischen Medizin schon seit Jahrhunderten zum Einsatz. Geschätzt wird er dort insbesondere für seine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung.
Welche Wirkung hat der Wirkstoff auf die Haut?
Retinol wird in der Haut in Vitamin-A-Säure umgewandelt und entwickelt dadurch erst richtig Power. Es regt die Bindegewebszellen zur Bildung neuer Kollagen- und Elastinfasern an und kann gleichzeitig Enzyme blockieren, die Kollagen abbauen. Für die sanfte Schwester Bakuchiol gilt jedoch ähnliches. "An rekonstruierten Hautzellmodellen konnten wir feststellen, dass Bakuchiol die Zellaktivität von Hautzellen signifikant anregt. Dabei ist es sehr gut verträglich und für alle Hauttypen geeignet", so Dorothea Schweiger. Grundlage für die Beiersdorf-Experimente mit Bakuchiol waren wissenschaftliche Studien, die eine funktionelle Ähnlichkeit des Wirkstoffs mit Retinol aufzeigten. Schweiger: "Für uns hat Hautverträglichkeit neben der Wirksamkeit von Inhaltsstoffen oberste Priorität. Die Aussicht auf eine hautfreundlichere Alternative zu Retinol war für uns deshalb sehr spannend."
Dabei konnten die Wissenschaftler bestätigen, dass der Wirkstoff nicht nur die Zellaktivität fördert, sondern auch vor freien Radikalen schützt und die Regeneration der oberen Hautschicht sogar noch besser unterstützen kann als Retinol. Zur Verstärkung des Anti-Age-Effekts hat man bei Beiersdorf noch zwei Arten von Hyaluronsäure in die Formel gegeben: zum einen eine Makro-Hyaluronsäure, die ein Künstler darin ist, Wasser zu speichern und so unterstützt, dass die Hautoberfläche intensiv rehydriert wird.
Kombiniert wird sie mit einer Mikro-Hyaluronsäure, deren Moleküle 40-mal kleiner sind. Sie können tiefer in die Haut eindringen und dazu beitragen, dass Falten so quasi von innen heraus aufzupolstern. Zusammengefasst lässt sich sagen: Bakuchiol wirkt multidirektional gegen verschiedene Mechanismen der Hautalterung: Es regt die Zellaktivität und Kollagenproduktion in den Hautzellen an, fördert die Hautregeneration und schützt die Zellen durch seine guten antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften. "Das alles macht Bakuchiol zu einer echten Power-Alternative zu Retinol", so Schweiger.
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Tranexamsäure: Der Aufheller
Tranexamsäure wird künstlich aus der Aminosäure Lysin gewonnen. Sie gehört zur Gruppe der sogenannten Antifibrinolytika. Das sind Stoffe, die den Abbau des Proteins Fibrin blockieren. Dieses Eiweiß wird vom Körper nach Verletzungen gebildet, um die Wunde möglichst schnell zu verschließen. Tranexamsäure wurde deshalb bisher vor allem in der (Notfall)medizin zum Stoppen von stärkeren Blutungen nach Unfällen, OPs oder Zahnentfernungen genutzt.
Welche Wirkung hat sie auf die Haut?
Die Wirkung von Tranexamsäure auf die Haut wurde eher durch Zufall und als Nebenwirkung entdeckt. Durch die Einnahme von Tabletten mit dem Wirkstoff reduzierten sich bei Patienten auch Pigmentflecken signifikant. Später entdeckte man, dass der Wirkstoff nicht nur innerlich wirkt, sondern auch äußerlich in einer Creme oder einem Serum auf die Haut aufgetragen. Noch nicht ganz geklärt ist dabei seine genaue Wirkweise. Man nimmt an, dass Tranexamsäure das Enzym Tyroninase hemmt, das an der Bildung des Hautfarbstoff Melanin beteiligt ist. Zudem könnte es die Geschwindigkeit reduzieren, mit der sich nach UV-Einstrahlung Pigment-Verfärbungen auf der Hautoberfläche bilden.
Der Wirkstoff ist damit eine echte Alternative zu anderen Bleichmitteln auf dem Markt wie Kojisäure oder Hydrochinon, die in der EU in Beauty-Cremes inzwischen verboten ist. Neben der bleichenden Wirkung hat Tranexamsäure noch die Fähigkeit, Rötungen auf der Haut zu reduzieren. Zusammen mit dem antientzündlich wirken-den Inhaltsstoff Niacinamid bildet sie deshalb ein äußerst effektives Duo, wenn es um die Pflege von Haut mit Rosazea oder Akne geht.
Azelainsäure: Der Pickelhemmer
Azelainsäure ist eine sogenannte Dicarbonsäure, die natürlich in Getreide wie Gerste, Roggen und Weizen enthalten ist. Auch sie wurde wie so viele Wirkstoffe eher durch Zufall entdeckt, nämlich als Stoffwechselprodukt einer Pilzkultur. Anfangs waren die Forscher angetan von ihrer hautaufhellenden Wirkung, später stellte man fest, dass sie gegen Mitesser und Pickel ähnlich gut wirkte wie das bis dahin oft gegen Akne eingesetzte Antibiotikum Tetrazyklin. Um gleichbleibende Wirksamkeit und Stabilität zu gewährleisten, wird Azelainsäure heute für Hautpflegeprodukte synthetisch gewonnen.
Welche Wirkung hat sie auf die Haut?
Für Dermatologen ist Azelainsäure seit mehr als zwei Jahrzehnten ein guter Bekannter: Sie wird in Konzentrationen zwischen 15 und 20 Prozent als Gel oder Salbe gegen Akne sowie neuerdings auch bei Rosazea erfolgreich eingesetzt und ist verschreibungspflichtig. Jetzt hat auch die Kosmetik-Industrie dieses kleine Hautwunder entdeckt, in Konzentrationen bis zehn Prozent kommt sie auch in freiverkäuflichen Beauty-Produkten zum Einsatz.
Azelainsäure wirkt auf mehreren Ebenen: Sie hilft gegen Verhornungsstörungen und fördert so die Ablösung von loser Hornschüppchen auf der Haut, die zu verstopften Poren, Mitessern und letztlich zu Pickeln führen können. Zudem hemmt sie bestimmte Bakterien auf der Haut, die zusammen mit den überschüssigen Fetten Entzündungen begünstigen. Da sie auch einen Einfluss auf die Konzentration freier Fettsäuren auf der Haut hat und diese verringert, kann sie auch eine Rosazea positiv beeinflussen, die durch Fett noch getriggert wird. Insgesamt verbessert der Wirkstoff sowohl die Hautstruktur und ebnet den Hautton. Die Haut wirkt geschmeidiger, Rötungen und Pickelmale werden reduziert.
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CBD- & Hanföl: Die Teintberuhiger
CBD steht für Cannabidiol und ist ein sogenanntes Phyto-Cannabinoid aus den Blättern und Stengeln der weiblichen Hanfpflanze, auch als Cannabis bekannt. CBD ist eines von 113 Cannabinoiden aus der Pflanze und wirkt im Gegenteil zum Tetrahydrocannabinol (THC) nicht berauschend. Cannabinoide wirken in sehr unterschiedlicher Weise auf das Endocannabinoid-System des Körpers. Dieser Teil des Nervensystems ist noch ein Baby in der Wissenschaft – es wurde erst 1992 von einem US-Forscherteam entdeckt. Neben CBD gibt es auch noch Hanföl, das aus den Samen der Hanfpflanze hergestellt wird. CBD- und Hanföle sind seit einiger Zeit echte Beauty-Trendwirkstoffe in Cremes, Seren, Ölen und Bädern für Gesicht und Körper.
Welche Wirkung haben sie auf die Haut?
Sowohl Produkte mit CBD als auch mit Hanföl sind ideal für alle mit problematischer Haut. Beide Öle sind nicht komedogen, fördern also keine Mitesser und werden deshalb auch bei Neigung zu Akne oder Spätakne meist problemlos vertragen. "Produkte mit Hanföl können auch bei trockener, sensibler Haut problemlos angewendet werden und dabei zur Hautberuhigung und Stärkung der Barriereschicht beitragen. Je ähnlicher das Muster der ungesättigten Fettsäuren dem der menschlichen Haut ist, umso besser verträglich sind die Bestandteile", weiß Dr. Tanja Bussmann, naturwissenschaftliche Laborleiterin bei Beiersdorf.
Bei CBD hat sich gezeigt, dass es regulierend auf das Haarwachstum am Körper wirken kann, eine übermäßige altersbedingte Melaninproduktion drosseln und so auch Pigmentspots und Altersflecken aufhellen bzw. verhindern kann. Und laut einiger Studien soll CBS sogar das Risiko für die Entstehung von Melanomen, also bösartigem Hautkrebs, verringern.
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Fruchtsäuren & Co.: Die Balance-Experten
Fruchtsäuren stammen aus Zitrusfrüchten, Weintrauben, Zuckerrohr, Bittermandeln und haben, wie der Name schon sagt, alle einen sauren pH-Wert. Abhängig von ihrer Struktur werden sie in Alpha-Hydroxysäuren (AHA), Beta-Hydroxysäuren (BHA) und Poly-Hydroxysäuren (PHA), die alle eine etwas unterschiedliche Intensität sowie Wirkung haben, unterschieden. Die bekannteste AHA ist Glycolsäure, weitere sind Weinsäure, Zitronensäure, Milchsäure oder Mandelsäure. PHAs sowie BHAs wie Salicylsäure wirken sanfter als die AHAs.
Welche Wirkung haben sie auf die Haut?
Säuren in Beauty-Produkten helfen dabei, den pH-Wert der Haut im natürlichen leicht sauren Bereich zwischen 4,5 und 5,5 zu halten. Das ist wichtig, weil dieser sogenannte Säureschutzmantel die Haut vor Umwelteinflüssen von außen schützt und ihr gleichzeitig dabei hilft, Feuchtigkeit im Inneren festzuhalten. Durch negative Umwelteinflüsse, falsche Pflege, aber auch bei reiferer Haut, kann der gesunde saure pH-Wert sich ins Basische hinverschieben.
Die Haut kann dann mit Rötungen, Irritationen, kleinen Pickelchen, Juckreiz und Trockenheit reagieren. AHAs wie etwa Glycolsäure sind die Experten für reifere Haut. Produkte mit den Fruchtsäuren lösen die oberste, abgestorbene Hautschicht, verbessern den Feuchtigkeitsgehalt und können somit für neue Strahlkraft und einen ebenmäßigeren Teint sorgen. Je nach Konzentration kann ihre Schälwirkung mittelstark bis sehr intensiv sein. Gerade bei empfindlicher Haut sollte man mit niedrigeren Konzentrationen anfangen und ein Produkt mit AHAs nicht täglich verwenden.
Eine sanftere Alternative zu den AHAs sind Poly-Hydroxysäuren (PHA) wie Laktobionsäure sowie Gluconolacton. Beide dringen nicht so tief in die Haut ein wie AHAs, können abgestorbene Hautschüppchen und Ablagerungen von der Hautoberfläche entfernen, die Zellerneuerung fördern und als Feuchtigkeitsbinder wirken. Damit sind sie ideal für reifere und empfindliche Haut. Last but not least: Beta-Hydroxysäuren (BHA) wie die bekannte Salicylsäure können Hautfette binden, reinigen porentief und wirken zudem entzündungshemmend. Sie sind perfekt für fettige, grobporige Haut mit Neigung zu Mitessern.
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Niacinamid: Der Porenverfeinerer
Niacinamid hört auch auf den Namen Nicotinamid und ist die biologisch aktive, wasserlösliche Form von Vitamin B3. Biologisch aktiv bedeutet, dass der Körper Niacinamid nicht erst aktivieren muss, sondern es direkt nutzen kann. Der Wirkstoff ist am Energiestoffwechsel sowie an Zellteilungsprozessen im Körper beteiligt.
Welche Wirkung hat es auf die Haut?
Niacinamid ist in der letzten Zeit zu einem wahren Shooting-Star in der Kosmetik geworden. Aus gutem Grund, denn seine vielfältige Wirkung macht ihn zu einem Best Buddy für eigentlich jeden Hauttyp. Niacinamid wirkt regulierend auf die Talgproduktion, mattiert so den Teint und hat auch eine porenverfeinernde Wirkung, ideal also für fettige Haut mit Neigung zu Unreinheiten. Der Wirkstoff hat zudem eine entzündungshemmende Wirkung, das macht ihn zu einem perfekten Kandidaten für sensible Haut, die zu Rötungen und sogar Rosazea neigt. Und auch in Sachen Anti-Aging und bei trockener Haut zeigt das Multitalent seine Power: Vitamin B3 hilft dem Körper bei der Bildung von Ceramiden. Das sind spezielle Fette, die rund 50 Prozent der Hautschutzbarriere ausmachen. Ist dieses Schutzmäntelchen der Haut intakt, können Umwelteinflüsse und Keime von außen ihr weniger anhaben und Feuchtigkeit aus dem Inneren nicht so schnell entweichen.
Und last but not least hat Niacinamid auch antixodative Eigenschaft, wirkt so der zellzerstörerischen Wirkung von Freien Radikalen entgegen und fördert die Produktion von elastischen und kollagenen Fasern im Bindegewebe. Produkte mit Niacinamid werden meist in Konzentrationen zwischen ein und 20 Prozent angeboten. Hier gilt: Eine hohe Dosis muss nicht unbedingt besonders effektiv sein. Am besten beginnt man als Einsteiger mit einem Produkt, das maximal fünf Prozent Niacinamid enthält, reiferer Haut bekommt meist auch zehn Prozent gut. Generell ist der Wirkstoff sehr verträglich und macht die Haut auch nicht lichtempfindlicher.
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Hyaluronsäure: Der Durstlöscher
Chemisch handelt es sich bei Hyaluronsäure um ein Polysaccharid, also einen Zucker – aber keinen, mit dem man etwas süßen kann. Hyaluronsäure ist eine körpereigene Substanz, die in einer Vielzahl an Geweben vorkommt: Sie sorgt als Gleitflüssigkeit für die schmerzfreie Bewegung von Gelenken, hält die Bandscheiben der Wirbelsäule elastisch und ist im Glaskörper des Auges vorhanden. Rund 50 Prozent des gesamten Hyalurons im menschlichen Körper aber sind in der Haut zu finden.
Hyaluronsäure gibt es in unterschiedlichen langen Molekülen, diese Größe bestimmt letztlich die Eigenschaften des Hyalurons. Früher wurde Hyaluronsäure aus Hahnenkämmen gewonnen, seit dem Ende der 1990er-Jahre wird sie ausschließlich mit biotechnologischen Verfahren mit Hefen im Labor hergestellt. Der Wirkstoff gilt als superverträglich, Allergien oder ähnliches kommen so gut wie nicht vor. Das ist auch der Grund, warum diese Substanz gerne als Filler zur Unterspritzung von Falten injiziert wird.
Welche Wirkung hat sie auf die Haut?
Hyaluronsäure oder auch Hyaluron hat sich in den letzten Jahren zu einem der meistgenutzten Wirkstoffe in der Kosmetik entwickelt. Hauptgrund ist ihre Hydrophilie, also ihre "Wasserliebe": Sie kann das bis zu 1000-fache ihres eigenen Gewichts an Wasser wie ein Schwämmchen an sich binden und ist somit der perfekte Durstlöscher für die Haut. "Hyaluron kann die Haut intensiv mit Feuchtigkeit versorgen und zudem die natürliche Hautbarriere stärken", so Dr. Tanja Bussmann.
Um die positiven Eigenschaften der Hyaluronsäure noch effektiver nutzen zu können, bedienen sich die Wissenschaftler kleiner Tricks. Sie vernetzten die Hyaluron-Moleküle, zerlegen sie in kleine Teile oder spielen auch mit einer Mixtur aus längeren und kürzeren Zucker-Ketten. Das macht durchaus Sinn: "Kürzerkettige Hyaluronsäure kann leichter in die Haut eindringen und dort wie eine Art Polster von innen wirken, langkettige Hyaluron-Moleküle bleiben dagegen eher an der Oberfläche der Haut und lassen sie frisch und gut durchfeuchtet wirken", erklärt Hautexpertin Bussmann. Neben dem direkten Einsatz der Hyaluronsäure gibt es auch Wirkstoffe, wie sie beispielsweise im Sojaextrakt vorkommen, die die Hautzellen dazu bringen, wieder selbstständig mehr Hyaluronsäure zu bilden – hier kann die Kosmetik quasi aktiv mit der Hautzelle zusammenarbeiten.
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Vitamin C: Der Kollagen-Booster
Der chemische Name von Vitamin C ist Ascorbinsäure, dieses Vitamin ist essenziell für unseren Organismus. Das bedeutet, dass es lebenswichtig ist, vom Körper aber nicht in ausreichenden Mengen hergestellt werden kann und deshalb über die Nahrung aufgenommen werden muss. Vitamin C ist ein Radikalfänger und hat eine antioxidative Wirkung. Es ist entscheidend an der Kollagenbildung im Bindegewebe beteiligt, spielt eine Rolle bei der Fettverbrennung im Körper und der Stimulierung des Immunsystems.
Welche Wirkung hat es auf die Haut?
Besonders interessant für die Kosmetik ist die antioxidative Wirkung von Vitamin C auf die Haut. Es kann freie Radikale, die der Körper unter anderem bei Belastung durch Umwelteinflüsse aber auch Sonnenlicht bildet, neutralisieren und so größere Angriffe auf die Zellen verhindern. Sonnenschäden können so verringert werden, Falten, Irritationen und Entzündungen vorgebeugt. Vitamin C hat zudem eine aufhellende Wirkung auf die Haut, kann oberflächliche Pigmentspots lindern und den Hautton generell ebenmäßiger machen. Es wirkt bereits in geringen Konzentrationen und kann mit anderen Antioxidantien auch Synergie-Effekt entfalten.
Da reines Vitamin C eine kleine Diva ist und äußerst empfindlich auf Sauerstoff und Licht reagiert, bedient sich die Beauty-Industrie kleiner Tricks zur Stabilisierung. Es wird in lichtundurchlässigen Flaschen oder Pumpspendern verpackt, die den Sauerstoff weitgehend aussperren. Oft stecken auch sogenannte Vitamin-C-Derivate, also Abkömmlinge, in den Formulierungen. Dr. Thomas Blatt: "Je nach Derivat unterscheiden sie sich allerdings in ihrer biologischen Verfügbarkeit für die Haut und sind teils chemisch stabiler als das freie, reine Vitamin C."
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Verwendete Quellen: Nivea