DSDS: Castingshow wird eingestampft
Damit hatte keiner gerechnet: Im letzten Jahr verkündete RTL zunächst, dass Dieter Bohlen (68) nach seinem Rauswurf wieder zurück in die Jury von "Deutschland sucht den Superstar" kehren wird. Eigentlich habe man sich "familienfreundlicher" ausrichten wollen und dafür auf Schlagerstar Florian Silbereisen (41) gehofft. Doch die schlechten Einschaltquoten und die Kritik der Zuschauer sorgten für ein erneutes Umdenken. Die Freude darüber hielt bei den Fans jedoch nicht lange an: Denn kurz darauf wurde bekannt, dass der Sender die Show nach der Jubiläumsstaffel für immer einstellen will.
Nach zwei sehr erfolgreichen Jahrzehnten werden wir die Show ein letztes Mal groß feiern,
erklärte Unterhaltungschef Markus Küttner dazu. "Wir haben viel verändert bei RTL, wir stehen für positive Unterhaltung und daran halten wir auch fest." Während einige Fans die Entscheidung durchaus nachvollziehen konnten, zeigten sich andere mit weniger Verständnis. Auch Ex-Kandidat Cosimo Citiolo (41) war ziemlich traurig, als er davon hörte. Schließlich sei er dadurch erst berühmt geworden. Ex-Teilnehmerin Annemarie Eilfeld (32) sieht das jedoch ganz anders.
Annemarie Eilfeld: "Lieber ein Ende mit Schrecken"
Auch Annemarie Eilfeld wurde 2009 durch ihre Teilnahme an der Show in Deutschland bekannt. Mit ihrem Gesang und den aufwändigen Performances in den Motto-Shows schaffte sie es sogar bis ins Halbfinale. Obwohl es bei ihr nur für den dritten Platz gereicht hat, ist sei weiterhin als Sängerin unterwegs und hat sich zuletzt auch ihn einigen Reality-TV-Shows gezeigt. DSDS wird sie jedoch offensichtlich nicht vermissen. Bei der "Liebesreich Pre-Valentinstagsparty by David Lovric" offenbarte sie im Exklusiv-Interview mit OKmag.de, dass die Absetzung der Show nur eine Frage der Zeit gewesen ist.
Also ich sag immer: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende - und man soll Schluss machen, wenn es am schönsten ist. Ich glaube, es tut dem Format gut, wenn es jetzt einfach ins finale Ende geht,
erklärt die Blondine. Doch die Umsetzung der 20. Staffel sei schon jetzt eine große Enttäuschung für sie. "Ich finde es halt nur sehr schade, wenn es wirklich das Ende sein sollte, wie es aufgezogen ist. Ich persönlich hätte mir da ein bisschen mehr Mühe gegeben und hätte zum Beispiel alle Gewinner mal in eine Show eingeladen und hätte die gemeinsam singen lassen. Ich hätte dazu auch – schon beim Gedanken daran bekomme ich Gänsehaut – in Schwarz-Weiß-Bildern die Menschen eingeblendet, die leider nicht mehr dabei sind. Alfonso Williams oder Daniel Küblböck, das hätte ich persönlich so gemacht."
"Kandidaten werden gedemütigt und bloßgestellt - da sucht niemand nach einem Idol"
Doch statt nostalgischer Momente und Erinnerungen an verstorbene Teilnehmer, konzentriere man sich offensichtlich lieber weiterhin darauf, andere Menschen vorzuführen. Damit habe man den eigentlichen Sinn der Sendung auch ganz klar verfehlt.
Man sieht ja leider, dass in so eine Richtung leider gar keine Energie drauf verschwendet wird, dass irgendwie auf eine Art und Weise emotional und schönzumachen. Es werden einfach wieder irgendwelche Kandidaten eingeladen, auch teilweise Leute, die sich da zum Larry machen müssen, und dann werden Kandidaten dort gedemütigt und bloßgestellt und das ist eigentlich nicht der Sinn von 'Idol'. Also American Idol zum Beispiel – Idol, wie das Format ja eigentlich heißt, das sucht ja eigentlich nach Idolen und ich glaube, das, was da passiert … Da sucht niemand nach einem Idol,
meint Annemarie abschließend ärgerlich. Mit dieser Meinung dürfte sie nicht alleine dastehen.
DSDS läuft samstags um 20:15 Uhr auf RTL und jederzeit bei RTL+.
Verwendete Quellen: RTL, eigenes Interview