Fastenzeit: So gehst du deine Wohlfühl-Kur an

Am 14. Februar beginnt offiziell die Fastenzeit und auch, wenn du nicht religiös bist, kann sich der Verzicht lohnen. Fasten ist gesund, kann Krankheiten vorbeugen und langfristig beim Abnehmen helfen. Wir verraten dir, wie du deine Detox-Kur angehen kannst.

Frau im bademantel isst während der Fastenkur Suppe
Eine Fastenkur kann Körper und Geist reinigen.© iStock

So gesund ist eine Fastenkur

Das Fasten hat eine Menge gesundheitlicher Vorteile. In Hungerphasen wird im Körper zum Beispiel der Prozess der Autophagie (selbstverdauende Zelle) aktiviert. Dies bedeutet, dass Zellen ihre eigenen nicht mehr benötigten oder beschädigten Bestandteile abbauen und recyceln. Dieser Reinigungsprozess trägt zur Reparatur von Zellen bei und kann dazu beitragen, altersbedingte Krankheiten zu verlangsamen.

Die Insulinsensitivität beschreibt, wie effektiv Zellen auf Insulin reagieren, das für den Glukosestoffwechsel wichtig ist. Das intermittierende Fasten und andere Fastenmethoden können die Insulinsensitivität verbessern, was dazu beitragen kann, das Risiko von Typ-2-Diabetes zu verringern.

Während des Fastens kommt es außerdem zu Veränderungen im Hormonhaushalt. Insbesondere steigt der Spiegel von Noradrenalin, einem Wachstumshormon, was die Fettverbrennung fördern kann. Gleichzeitig sinkt der Insulinspiegel, was den Fettabbau weiter unterstützt.

Beim Fasten oder während kohlenhydratarmer Diäten kann der Körper in den Zustand der Ketose eintreten. Dabei verbrennt er Fett als Hauptenergiequelle, wodurch Ketone entstehen. Dieser alternative Energiestoffwechsel kann dazu beitragen, Gewicht zu verlieren und die Gehirnfunktion zu verbessern.

Fasten kann eine entzündungshemmende Wirkung haben. Entzündungen sind an vielen chronischen Krankheiten beteiligt, wer damit also Probleme hat, kann das Fasten nutzen, um Entzündungsreaktionen im Körper zu reduzieren.

Durch das Fasten können auch verschiedene Wachstumsfaktoren wie das Brain-Derived Neurotrophic Factor (BDNF) stimuliert werden. BDNF spielt eine Rolle bei der neuronalen Plastizität und kann die Gehirnfunktion verbessern.

Das Fasten unterstützt deinen Körper bei der Ausscheidung von Toxinen und fördert somit die Entgiftung. Es kann dein Immunsystem stärken, indem es die Produktion von antioxidativen Enzymen erhöht.

Last but not least: Das Fasten kann positive Auswirkungen auf deine mentale Gesundheit haben. Viele Menschen berichten von einer gesteigerten Klarheit, Fokussierung und einem allgemeinen Gefühl des Wohlbefindens während des Fastens.

Von Intervallfasten bis Heilfasten - diese Fastenkuren eignen sich für Zuhause

Es gibt verschiedene Arten des Fastens, darunter das intermittierende Fasten, das Saftfasten, das Wasserfasten, das Heilfasten und das Basenfasten. Jede Methode hat ihre eigenen Vorteile. Was alle Methoden gemeinsam haben, ist der Verzicht auf feste Nahrung über einen festgelegten Zeitraum. Einige Methoden kannst du problemlos zu Hause durchführen, ohne dafür eine Kur zu buchen.

  • Intermittierendes Fasten: Diese Methode beinhaltet einen Wechsel zwischen Essens- und Fastenphasen. Die 16/8-Methode (16 Stunden Fasten, 8 Stunden Essen) oder das 5:2-Fasten (an zwei Tagen pro Woche fasten) sind beliebte Optionen. Du kannst deine Essenszeiten an deine tägliche Routine anpassen.
  • Saftfasten: Beim Saftfasten trinkst du frisch gepresste Säfte und klare Brühen. Du kannst dies zu Hause mit einem Entsafter selbst zubereiten oder auch fertige Säfte verwenden. Beachte dabei, dass der Zuckergehalt in manchen Säften hoch sein kann, daher wähle vorzugsweise Gemüsesäfte.
  • Wasserfasten: Beim Wasserfasten trinkst du nur Wasser. Diese Methode erfordert eine sorgfältige Planung und Überwachung, insbesondere bei längeren Fastenperioden. Es ist wichtig, ausreichend hydratisiert zu bleiben und auf den eigenen Körper zu hören.
  • Heilfasten: Diese Methode wird oft unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt und kann verschiedene Flüssigkeiten, wie Wasser, Tee oder Brühe, einschließen. Es könnte für manche zu Hause machbar sein, aber es ist ratsam, sich vorher ärztlichen Rat einzuholen.

Wichtig: Wenn du bestehende gesundheitliche Probleme hast oder regelmäßig Medikamente einnimmst, sprich vorher mit deiner Ärztin.

Plane deine Fastenperiode gut im Voraus. Überlege, welche Fastenmethode am besten zu deinem Lebensstil passt. Wenn du neu dabei bist, beginne mit kürzeren Perioden und steigere die Dauer allmählich.

Achte darauf, wie sich dein Körper während des Fastens fühlt. Wenn du ungewöhnliche Beschwerden verspürst, beende die Fastenperiode und suche professionelle Hilfe.

Du möchtest es dir am Anfang nicht zu schwer machen? Dann könnte eine Saftkur das richtige für dich sein. Hier bekommst du einen fertigen Plan und alle Säfte, die du benötigst als Rundum-Sorglos-Paket. 

Plan für die Fastenkur

Entlastungstage, auch als Vor- und Nachfastentage bekannt, dienen dazu, den Körper auf das Fasten vorzubereiten und es sanft zu beenden. Diese Tage beinhalten in der Regel eine leichte, gut verdauliche Ernährung, um den Übergang in und aus der Fastenperiode zu erleichtern. 

Vor dem Fasten (Entlastungstag):

  1. Leichte Kost: Der Tag vor dem eigentlichen Fasten beginnt oft mit einer Mahlzeit, die leicht verdaulich ist. Dies kann beispielsweise eine Suppe, ein Salat oder mageres Protein mit Gemüse sein.
  2. Flüssigkeitszufuhr: Es ist wichtig, während des Entlastungstags ausreichend Flüssigkeiten zu trinken, vor allem Wasser und ungesüßte Tees. Dies hilft, den Körper zu hydratisieren und den Magen-Darm-Trakt zu unterstützen.
  3. Verzicht auf schwere Mahlzeiten: Meide schwere, fettige oder stark verarbeitete Lebensmittel am Tag vor dem Fasten. Das Ziel ist es, den Körper langsam auf die kommende Fastenperiode vorzubereiten.

Nach dem Fasten (Entlastungstag):

  1. Sanftes Brechen des Fastens: Nach dem eigentlichen Fastenzeitraum beginnt der Entlastungstag mit einer leichten Mahlzeit. Das könnte ein Salat mit Gemüse und einer mageren Proteinquelle (Hühnchen, Tofu, Fisch) sein.
  2. Vermeidung von übermäßigem Essen: Nach dem Fasten ist es wichtig, nicht in Versuchung zu geraten, sich mit schweren Mahlzeiten zu überladen. Eine behutsame Wiedereinführung fester Nahrung hilft, Magenbeschwerden zu vermeiden.
  3. Kontinuierliche Flüssigkeitszufuhr: Setze die ausreichende Flüssigkeitszufuhr fort, um deinen Körper hydratisiert zu halten. Dies unterstützt auch den Verdauungsprozess.

Zum Thema Abführen vor dem Fasten: Nicht alle Fastenmethoden erfordern eine vorherige Abführung. Es hängt von der gewählten Methode und der persönlichen Präferenz ab. Einige Menschen entscheiden sich für eine leichte Abführung vor dem Fasten, um den Darm zu entleeren. Dies könnte insbesondere bei längeren Fastenperioden in Betracht gezogen werden. Allerdings sollte dies nur unter Anleitung eines Arztes erfolgen, da übermäßige Abführmittel ungesund sein können. Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Fastenmethoden diese Praxis erfordern, und viele Menschen fasten ohne vorherige Abführung erfolgreich. 

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Fastenzeit im Christentum

Die Fastenzeit im Christentum ist eine Zeit der Vorbereitung auf Ostern, das wichtigste Fest im christlichen Kalender, das die Auferstehung Jesu Christi feiert. Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und dauert 40 Tage bis zum Karsamstag, wobei die Sonntage nicht mitgezählt werden. Sie symbolisieren die 40 Tage, die Jesus in der Wüste fastete und betete.

Während der Fastenzeit praktizieren viele Christen verschiedene Formen der Entbehrung, Buße und spirituellen Reflexion. Hier sind einige der traditionellen Praktiken:

  1. Verzicht auf Fleisch an bestimmten Tagen: Besonders am Aschermittwoch und an allen Freitagen während der Fastenzeit verzichten viele Gläubige auf den Verzehr von Fleisch.
  2. Verzicht auf bestimmte Lebensmittel oder Genussmittel: Manche Menschen entscheiden sich dafür, während der Fastenzeit auf Süßigkeiten, Alkohol, Rauchen oder andere Genussmittel zu verzichten.
  3. Intensivierung des Gebets und der geistlichen Übungen: Viele Gläubige nutzen die Fastenzeit, um ihr Gebetsleben zu vertiefen, die Bibel zu lesen, an Gottesdiensten teilzunehmen und sich vermehrt geistlichen Übungen zu widmen.
  4. Caritas und Nächstenliebe: Die Fastenzeit ermutigt Christen auch dazu, sich vermehrt um die Bedürftigen zu kümmern, Almosen zu geben und sich sozial zu engagieren.

Was erlaubt ist und was nicht, kann je nach christlicher Konfession und persönlicher Überzeugung variieren. Manche Menschen entscheiden sich beispielsweise dafür, eine spezifische Diät einzuhalten, während andere sich eher auf die geistliche Dimension konzentrieren.

Heilfasten nach Buchinger

Das Heilfasten nach Buchinger ist eine der bekanntesten Methode des therapeutischen Fastens, die auf den Ideen des deutschen Arztes Otto Buchinger basiert. 

Das Hauptziel des Heilfastens nach Buchinger ist die Entgiftung des Körpers und die Regeneration von Körper, Geist und Seele. Buchinger glaubte, dass das Fasten die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert, indem es den Stoffwechsel verändert und den Organismus von Giftstoffen befreit.

Während der Fastenperiode trinkt man hauptsächlich Wasser, ungesüßten Kräutertee und frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte. Die Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um den Körper zu hydrieren und den Entgiftungsprozess zu unterstützen. Feste Nahrung wird während des Fastens vermieden, um den Verdauungstrakt zu entlasten.

© Pexels/Charlotte May

Die empfohlene Dauer des Heilfastens nach Buchinger beträgt normalerweise 7-14 Tage. Längere Fastenperioden können unter ärztlicher Aufsicht in spezialisierten Kliniken durchgeführt werden. Das Fasten wird behutsam mit einer Entlastungsphase eingeleitet, in der leichte Kost wie Obst, Gemüse und Suppen verzehrt wird. Nach dem Fasten wird die Nahrung mit einer langsam gesteigerten Einführung von festen Lebensmitteln wieder aufgenommen.

Wie bei allen Formen des Fastens gibt es Risiken, insbesondere wenn das Fasten nicht unter Anleitung erfolgt. Mangelerscheinungen, Elektrolytstörungen und andere gesundheitliche Probleme können auftreten, wenn das Fasten nicht sachgemäß durchgeführt wird. Es wird deshalb empfohlen, das Heilfasten nach Buchinger unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen, insbesondere bei längeren Fastenperioden. Ärzte können den Gesundheitszustand überwachen und individuelle Anpassungen vornehmen.

Fans des Heilfastens nach Buchinger berichten von verbesserter Vitalität, Gewichtsverlust, gesteigerter geistiger Klarheit und einer allgemeinen positiven Auswirkung auf die Gesundheit.

Bevor du dich für das Heilfasten nach Buchinger entscheidest, ist es ratsam, professionellen Rat einzuholen und sicherzustellen, dass es für deine individuelle Situation geeignet ist. Hier kannst du dich weiter einlesen und bekommst eine genaue Anleitung:

Fazit: So gesund kann eine Fastenkur sein

Du hast nun einen Einblick in die Welt des Fastens erhalten, eine Reise zu Gesundheit und Wohlbefinden. Beim Fasten geht es nicht nur um den Verzicht auf Nahrung, sondern um die bewusste Pflege deines Körpers und Geistes. Die verschiedenen Methoden, sei es intermittierendes Fasten, Saftfasten oder das Heilfasten nach Buchinger, bieten dir die Flexibilität, eine passende Herangehensweise für deine Bedürfnisse zu wählen.

Denke daran, dass Fasten nicht für jeden gleich ist. Höre auf deinen eigenen Körper und respektiere deine individuellen Grenzen. Es ist nicht nur eine physische Reise, sondern auch eine mentale Entdeckung. Viele Menschen erfahren nicht nur körperliche Vorteile wie Gewichtsverlust und gesteigerte Energie, sondern auch eine verbesserte Klarheit des Geistes und emotionales Wohlbefinden.

Während du diese Reise machst, sei achtsam und bereite dich gut vor. Konsultiere bei Bedarf Fachleute und halte dich an die Prinzipien des gesunden Fastens. Ob du es als Gelegenheit zum Entgiften, als Werkzeug zum Abnehmen oder als Methode zur Förderung der Selbstregulation siehst, das Fasten kann eine bereichernde Erfahrung sein. Mach es zu deiner eigenen, individuellen Reise, um das Gleichgewicht in deinem Leben zu finden.

Verwendete Quellen: Deutsche Gesellschaft für Ernährung, NDR, AOK, PR