Herzogin Meghan: Kritikunfähig?
Herzogin Meghan durfte sich für die erste Folge ihres Podcasts "Archetypes" reichlich Kritik anhören. Sie habe die Gelegenheit nicht genutzt, um auf Probleme aufmerksam zu machen, die für Frauen heutzutage aktuell sind, hieß es. Außerdem gab es Vorwürfe, die Herzogin von Sussex habe eigentlich nur über sich geredet und ihrem Gast Serena Williams viel zu wenig Raum gegeben. Davon ist in der zweiten Folge definitiv nichts mehr zu spüren. Meghan hatte Superstar Mariah Carey zu Gast und die zeigte, wie man gegen Meghan bestehen kann. Das gefiel der Herzogin von Sussex offensichtlich nicht. Ganz zu Ende des Gesprächs erhob sie bittere Vorwürfe gegen ihren Gast. Kann Meghan etwa nicht mit Kritik umgehen?
Meghan fühlt sich angegriffen
Meghan will sich in ihrem Podcast mit Labels auseinandersetzen, die (meist erfolgreichen) Frauen von der Öffentlichkeit aufgedrückt werden, wo diese herkommen und was sie mit den Frauen machen. Nachdem sie sich in Folge eins am Wort "Ehrgeiz" abgearbeitet und dabei den Royals unterstellt hatte, dass man das Wort dort im Zusammenhang mit einer Frau für etwas ganz Schlechtes halten würde, war diesmal ein anderer Begriff dran: die Diva.
Dafür hatte Meghan sich keine Geringere als Megastar Mariah Carey eingeladen. Die Sängerin ließ sich von Meghan nicht so sehr das Heft aus der Hand nehmen wie Serena Williams in der Woche zuvor und schaffte es, ausführlich über sich und ihre Karriere zu sprechen, ohne dass Meghan nur von sich selbst redete. Es gibt wohl kaum jemanden, den man so sehr mit dem Wort "Diva" verbindet wie die Sängerin. Die betont in Meghans Podcast immer wieder, dass sie das Wort keinesfalls als etwas Schlechtes sieht. Doch anscheinend will Meghan genau diesen Teil einfach nicht hören. Weil er nicht zu ihrem Selbstverständnis passt? Einige Kommentare von ihr legen diesen Schluss nahe. Als es in dem Gespräch der beiden Frauen darum geht, dass eine Diva ja auch eine Art Kunstfigur sein kann, gibt Mariah Carey zu bedenken:
Du gibst uns auch manchmal Diva-Momente, Meghan.
Das scheint der ehemaligen Schauspielerin, die schon während ihrer Zeit im Palast mit Vorwürfen zu kämpfen hatte, dass sie extrem schwer zufrieden zustellen sei, überhaupt nicht zu gefallen. Verunsichert fragt sie bei Mariah Carey nach, was genau sie meinen würde, doch der Popstar antwortet nur lapidar: "Versuche gar nicht, es abzustreiten."
Für Mariah Carey ist Meghan also definitiv eine Diva. Und auch, wenn die Pop-Ikone überzeugt davon ist, dass das nichts Negatives ist, scheint das Meghan getroffen zu haben. So sehr, dass sie ihrem Gast am Ende des Podcasts schwere Vorwürfe macht. Nach dem Ende des Gesprächs hält Meghan einen Monolog über die Folge und wie sehr sie sie genossen hat. Doch dann sagt Meghan:
Bis es zu diesem Moment kam (…) der mich dazu brachte, zu stutzen. Als sie mich eine Diva genannt hat! Ich fing an, mich in meinem Stuhl zu winden, in diesem stummen Aufstand, als wollte ich sagen: Nein, Moment, nein, was? Wie? Aber…wie kannst du nur? Das stimmt nicht…Wie kannst du so etwas sagen?
Der kleine Zwischenfall zeigt: Die Kritik von Mariah Carey - die diese überhaupt nicht als solche gemeint hat - hat Meghan offenbar schwer getroffen. Die ehemalige Schauspielerin scheint nicht in der Lage, damit zurechtzukommen, dass jemand sie als Diva bezeichnen könnte, weil das Wort in ihrer Wahrnehmung mit so vielen negativen Dingen verknüpft ist. Dass Meghan ihrem Gast deswegen gleich Vorwürfe machen wollte und diese ja letztlich nicht einmal für sich behält, sondern am Schluss der Folge auch noch laut ausspricht, spricht Bände darüber, wie Meghan mit Kritik umgeht.
Ist Meghan eine Diva?
Gerüchte, dass Meghan auch als Chefin nicht ganz einfach sein soll, gibt es schon länger. Erst kurz vor ihrem Skandalinterview mit Oprah Winfrey im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass der Palast Vorwürfe untersuchte, wonach Meghan Angestellte systematisch gemobbt haben soll. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden bis heute nicht veröffentlicht. Meghans Unterstützer werteten das als Zeichen dafür, dass der Palast keine Beweise für die Anschuldigungen gefunden hat. Ihre Gegner sind der Meinung, die Royals wollten Meghan schützen - oder hätten inzwischen einfach so große Angst vor ihr, dass sie sich allzu heftige Kritik gar nicht mehr trauen würden.
Doch Meghans heftige Reaktion auf einen Satz von Mariah Carey, den diesen ja offensichtlich als Kompliment gemeint hat, spricht Bände darüber, wie Meghan sich selbst sieht. Schon lange versucht sie sich als große, sozial und politisch engagierte Wohltäterin zu inszenieren. Da passt eine Diva, die ja bei den meisten Leuten immer noch sehr negativ behaftet ist, eben überhaupt nicht ins Bild. Wie Mariah Carey wohl reagieren wird, wenn sie erfährt, wie Meghan wirklich über ihr Kompliment denkt …?
Verwendete Quelle: Transkript des Podcast "Archetypes"