Demonstration während Staatsbesuch von Königin Máxima und König Willem-Alexander
Bis heute spaltet die Vergangenheit der großen europäischen Seemächte und ihrer Kolonien die Gemüter. Die Niederländer waren seit dem 17. Jahrhundert eine der großen Kolonialmächte. Längst vergessen scheinen diese barbarischen Zeiten, in denen Menschen in fernen Ländern unterdrückt und versklavt wurden. Mit Königin Máxima (52) und König Willem-Alexander (56) haben die Niederländer heute ein sehr liberales, offenes und modernes Königspaar an ihrer Spitze.
Doch beim Staatsbesuch in Südafrika wird deutlich: Die Wunden sind lange noch nicht geheilt! Während die Royals das Sklaverei-Museum in Kapstadt besuchen, versammeln sich Demonstranten vor dem Gebäude. Sie fordern die Rückgabe von Raubgütern, die während der Kolonialherrschaft entwendet wurden. Nur mit Mühe und Not und durch die Hilfe von Securities können Máxima und Willem-Alexander beim Verlassen des Museums ihre Limousine erreichen. Rund 100 wütende Demonstranten stellen sich ihnen in den Weg!
König Willem-Alexander und Königin Máxima mit Vorwürfen konfrontiert "Wir wollen eine Entschädigung"
Die Demonstranten fordern eine Entschädigung für die Versklavung ihrer Vorfahren. Sie rufen immer wieder "Ihr stehlt unsere Kultur" und "Wir wollen eine Entschädigung". Bevor die Briten Anfang des 19. Jahrhundert die Kapkolonie – das heutige Südafrika – einnahm, verursachten die Niederländer großes Leid. Ihre Nachfahren fordern Wiedergutmachung. Sie wünschen sich die Rückgabe von Kulturgütern. Damals hatten europäische Mächte, durch Soldaten, Missionare, Geschäftsleute und Historiker viele Kulturgüter in die Heimat geschafft. Einige von ihnen werden bis heute in Museen ausgestellt, andere sind im Privatbesitz verschollen.
Immer wieder kommt es gegenüber europäischen Ländern zu Vorwürfen ehemaliger besetzter Gebiete. So haben sich Deutschland und Nigeria erst im vergangenen Sommer auf die Rückgabe geraubter Benin-Bronzen verständigt. Ein wichtiges und nicht zu unterschätzendes kulturelles Thema, wie der Besuch von Máxima und Willem-Alexander zeigt. Erst im Sommer hatte sich König Willem-Alexander, im Namen der Niederlande, für die jahrhundertelange Versklavung und Unterdrückung der damaligen niederländischen Kolonien entschuldigt.
Verwendete Quellen: Bunte.de, Spiegel.de