Prinz Harry: Große Trauer
Prinz Harry, der bei der Beerdigung seiner Mutter todunglücklich an der Seite von Prinz Philip, Prinz William und Prinz Charles hinter dem Sarg seiner Mutter her schreitet - dieses Bild haben Menschen auf der ganzen Welt bis heute im Kopf. Doch erst Jahre später begann Harry damit, detaillierte Einblicke zu geben, was der frühe Unfalltod von Prinzessin Diana mit ihm gemacht hat.
In einem Podcast verriet er im vergangenen Jahr, dass seine wilde Partyvergangenheit und seine Exzesse zu dieser Zeit auch ein Hilfeschrei gewesen seien, weil er versuchte, den Tod seiner Mutter zu verarbeiten. Für das tragische Unglück gibt es aus Harrys Sicht vor allem einen Schuldigen, dem er in regelmäßigen Abständen immer wieder heftige Vorwürfe macht: Die britische Presse. Ein Experte enthüllt nun, wie schwer Harry bis heute am Schicksal seiner Mutter zu tragen hat und warum das Thema für ihn immer noch von so großer Bedeutung ist.
Dianas Bodyguard packt aus
Erst kürzlich hat Dianas ehemaliger Bodyguard Ken Wharfe ein neues Buch veröffentlicht. Wharfe, der auch eine Zeit lang als Bodyguard für Harry und William verantwortlich war, setzt sich darin auch intensiv mit dem Herzog von Sussex auseinander. Der ehemalige Personenschützer ist überzeugt: Die Umstände von Dianas Tod haben Harry so sehr geprägt, dass er nun überall Parallelen zu seiner heutigen Ehefrau Herzogin Meghan zieht.
"Ich glaube sein Wunsch, öffentlich zu sprechen, geht tiefer. Es geht um die Art, wie mit Diana und Meghan von Mitgliedern der Königsfamilie aus umgegangen wurde, die fehlende Unterstützung für seine Frau, genau so wie Diana nie die Anerkennung oder Unterstützung für das bekamt, was sie tat", schreibt Wharfe. Das Problem sei, dass das Königshaus nach der Hochzeit von Diana mit Prinz Charles und nach der Eheschließung von Harry und Meghan einfach so hätte weitermachen wollen wie bisher. Doch weder Diana noch Meghan hätten es eingesehen, sich an die vom Königshaus vorgegebenen Regeln zu halten.
Doch ganz so einfach schwarz-weiß, wie Harry sie zu sehen scheint, ist die Situation rund um Diana natürlich nicht, gerade, was die Medien betrifft. Harry selbst machte zwar einst den Vergleich zwischen Diana und Meghan auf, sagte im Interview mit Oprah Winfrey, dass er sich Sorgen machen würde, seine Frau könnte genau so enden wie seine Mutter.
Doch Wharfe glaubt, dass Harry durchaus bewusst ist, dass seine Mutter keine Heilige war - und ein mitunter ambivalentes Verhältnis zur britischen Presse hatte. Immerhin hat Diana selbst einst dem BBC-Journalisten Martin Bashir ein großes Interview gegeben, auch, wenn sich vor Kurzem herausstellte, dass sie dafür in eine Falle gelockt worden war. Doch wie viel weiß Harry wirklich über Dianas kompliziertes Verhältnis zu den Medien? Ken Wharfe hat auf diese Frage eine überraschende Antwort:
Er ist sehr überbeschützend, wenn es um Diana geht, in der Beziehung, als dass er gewusst hat, dass sie sich im späteren Teil ihres Lebens auf die Medien und auf Verhandlungen mit gewissen Teilen der Medien eingelassen hat.
Heißt im Klartext: Wharfe geht davon aus, dass Harry durchaus bewusst ist, wie sehr Diana die Medien auch zu ihrem eigenen Vorteil nutzte. Deshalb versucht der Herzog von Sussex wohl, die Geschichte von der bösen Presse, die die alleinige Schuld am Tod seiner Mutter trägt, aufrecht zu erhalten.
Wie wird Harry das verkraften?
Für Harry könnte das zum Problem werden - gerade jetzt, so kurz vor Dianas 25. Todestag. Für die kommenden Wochen sind zahlreiche neue Dokumentationen angekündigt, die sich noch einmal mit dem Tod der Prinzessin von Wales beschäftigen und teils mit Zeugen sprechen, die zuvor noch nie öffentlich ausgesagt haben.
Gut möglich, dass dabei auch einige Details ans Licht kommen, die nicht in das Bild passen, das Harry von seiner Mutter hat und das er öffentlich so vehement verteidigt. Wie Harry darauf wohl reagieren wird? Es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass wir das recht zeitnah erfahren werden.
Immerhin stehen Harrys Memoiren ja nach wie vor aus - und die Gerüchte darüber, dass er sich darin auch insbesondere mit seiner Mutter beschäftigen wird, halten sich weiterhin hartnäckig. Unabhängig davon steht aber wohl schon fest: Die kommenden Wochen bis hin zu diesem traurigen Jubiläum am 31. August dürften für Harry alles andere als einfach werden. Bleibt zu hoffen, dass Meghan ihm dabei so gut wie möglich beistehen kann.
Verwendete Quelle: The Royal Observer