Prinz Harry: Große Versprechungen, wenig Inhalt?
Prinz Harry hatte sich sein Leben nach dem Abschied aus Großbritannien wohl sehr glamourös vorgestellt: Gemeinsam mit Herzogin Meghan und den Kindern wollte er im Stile eines Hollywoodstars im kalifornischen Montecito leben, sich als großer Wohltäter mit politischer Agenda inszenieren und Geld verdienen, in dem er Content für die angesagten Streamingdienste Netflix und Spotify produzierte.
Herausgekommen ist dabei bisher erschreckend wenig. Auf Netflix ist bisher noch kein Projekt von den Sussexes erschienen, Meghans Animationsserie "Pearl" wurde erst vor wenigen Monaten gestrichen. Auch auf Spotify gibt es bisher erst eine Folge des Podcasts "Archewell Audio", die groß angekündigte "Archetypes"-Serie lässt bisher ebenfalls auf sich warten.
Trotz allem sorgte schon allein die Tatsache, dass Harry sich überhaupt auf den Deal vor allem mit Netflix einließ, für heftige Kritik. Immerhin gilt es als offenes Geheimnis, dass deren Serie "The Crown" bei den Royals alles andere als beliebt ist. Wie ambivalent Harrys Verhältnis zu dem Streamingdienst wirklich ist, enthüllt nun Journalistin Angela Levin. Und was sie zu sagen hat, wirft Fragen auf.
Diese Aussage macht stutzig
Angela Levin kennt Harry sehr gut. Für eine Biografie über den Prinzen hat sie regelmäßig Interviews mit ihm geführt, sich oft persönlich mit ihm getroffen. Und bei einem dieser Treffen kam auch Netflix zur Sprache, enthüllt die Autorin nun. Gegenüber TalkRadio berichtet sie von einer ihrer ersten Begegnungen mit dem Herzog von Sussex. "Als ich Harry im Kensington Palast traf, war die erste Frage, die er mir stellte: 'Schauen Sie ‚The Crown'?", erinnert sie sich. Als sie daraufhin die Gegenfrage stellte, ob Harry und die Königsfamilie die Serie schauen würden, hatte der eine verblüffende Antwort parat.
Er sagte: 'Ja, wir schauen es alle, aber ich werde darauf bestehen, dass es aufhört, bevor es bei mir ankommt.'
Diese Aussage spricht Bände darüber, wie Harry wirklich zu Netflix steht. Offenbar ist Harry vollkommen einverstanden damit, dass der Streamingservice fiktive Serien über seine Familie dreht, solange sie ihn nicht betreffen.
Das dürfte in Zukunft schwieriger werden. Zwar waren Harry und sein älterer Bruder Prinz William bis dato nur als Kleinkinder in der Erfolgsserie zu sehen. Doch in der nächsten Staffel, die sich auch mit dem Tod ihrer Mutter Prinzessin Diana beschäftigen wird, werden die Prinzen wohl auch in älteren Jahren zu sehen sein. Ob Harry dann ein Machtwort sprechen wird?
Panik im Palast
Dazu ist aktuell noch nichts bekannt. Auch darüber, welche Art von Content Harry eigentlich für Netflix produziert, weiß man wenig. Angeblich soll es eine Dokumentation über seine "Invictus Games" geben, Meghan und er sollen auch zu Homestorys bereit gewesen sein, heißt es.
Besonders vor dem Thronjubiläum der Queen war die Aufregung wieder einmal groß: Der Palast wolle unbedingt verhindern, dass es offizielle Aufnahmen gibt, die die Sussexes zusammen mit der Königsfamilie zeigen, damit diese sie nicht für ihre Netflix-Projekte nutzen könnten, hieß es. Was genau davon letztlich eingetreten ist, ist weiterhin vollkommen unklar.
Fest steht allerdings: Harrys Entscheidung, sich ausgerechnet mit Netflix einzulassen, obwohl "The Crown" bei seiner Familie extrem unbeliebt sein soll, war eine Entscheidung, die viele nicht nachvollziehbar fanden. Ob für Harry die rote Linie wirklich erst erreicht ist, wenn er selbst in seinen Teenagerjahren dargestellt wird, vielleicht ja sogar die Skandale aus seinen frühen Zwanzigern aufgearbeitet werden? Das wird sich wohl in Zukunft zeigen.
Verwendete Quelle: The Mirror