Prinz Harry: Die britische Presse ist "zentraler Punkt" im Zerwürfnis mit seiner Familie
Am 25. Juli erscheint in Großbritannien eine neue Doku von Prinz Harry (39). In der ITV-Dokumentation "Tabloids On Trial" geht es um seinen jahrelangen Rechtsstreit mit der britischen Boulevardpresse – und darüber, welche negativen Auswirkungen sie auf sein Verhältnis zu seiner Familie hatte. Harry konnte zuletzt einige Erfolge vor Gericht erzielen. So bekam er im Telefon-Hacking-Prozess im Februar nach einer Einigung Schadensersatz zugesprochen. Ein "monumentalen Sieg", wie der Exil-Prinz in der Doku erzielt.
Mit seinem juristischen Vorgehen bricht er jedoch mit der royalen Tradition – und das hatte Folgen: "Das war sicherlich ein zentraler Punkt", erklärt der 39-Jährige, als er gefragt wird, ob sein Kampf gegen die Presse zum Zerwürfnis mit seiner Familie beigetragen hat, "aber das ist eine schwer zu beantwortende Frage, denn alles, was ich über meine Familie sage, führt zu einer Flut von Beschimpfungen durch die Presse. [...] Aber ja, es hat einen Teil des Risses verursacht." Harry hat vor allem die Unterstützung seiner Familie gefehlt: "Es wäre schön, wenn wir es als Familie tun würden. Ich bin der Meinung, dass, wenn man eine öffentliche Funktion ausübt, man diese Dinge für das Allgemeinwohl tun sollte. Aber, wissen Sie, ich tue das aus meinen eigenen Gründen. Ich denke, alles, was passiert ist, hat den Menschen gezeigt, was die Wahrheit ist."
Harry kämpft auch für Prinzessin Diana
Auf die Frage, ob ihn der Hacking-Angriff paranoid gemacht hat, erklärt er: "Ich denke, dass Paranoia ein sehr interessantes Wort ist, denn ja, es könnte Paranoia sein, aber wenn man dann entlastet wird, beweist es, dass man nicht paranoid war."
Auch Prinzessin Diana wurde Hacking-Opfer. Sogar am Tag ihres Todes am 31. August 1997 soll ein Gespräch von ihr aufgezeichnet worden sein. "Es gibt Beweise dafür, dass sie Mitte der 1990er Jahre gehackt wurde, wahrscheinlich war sie eine der ersten Personen, die gehackt wurden. Noch heute stellt die Boulevardpresse sie als paranoid dar. Aber sie hatte absolut Recht mit dem, was mit ihr passiert ist. Und sie ist heute nicht mehr da, um die Wahrheit herausfinden", erzählt Harry. Er will deshalb auch weiterhin gegen die in seinen Augen Machenschaften der britischen Boulevardpresse vorgehen. "Für mich geht die Mission weiter", stellt er klar.
Quelle: "Variety" (dem Branchenblatt wurde die Doku vorab zur Verfügung gestellt)